Jagd

Jagd
Jagd

Bildgröße:

140 cm * 140 cm

 

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Das Bild „Jagd“ zeigt einen Jäger, der augenscheinlich - gut getarnt und mit Kriegsbemalung - seinen Speer auf einen vor sich liegenden Tiger richtet. Das sonst so gefürchtete Raubtier wirkt ruhig und souverän; - nicht ahnend, dass es - ein Räuber ohne jeden natürlichen Feind - gerade selbst zur Trophäe werden soll. Der vermeintliche Jäger wiederum bemerkt nicht, dass auch er zugleich Gefahr läuft, zur Beute zu werden; - denn es lauert unbemerkt hinter ihm ein weiterer Tiger (vgl. den links oben im Bild befindlichen Tigerkopf) im Dickicht.  

 

Wer jagt also wen?

 

Der Künstler deutet diese "ungeklärte" Situation weiter an, in dem - bei genauer Betrachtung der Speerhaltung - der dargestellte Jäger die Jagdwaffe eigentlich gegen sich selbst richtet. 

 

Mit Hinweis auf die drohende Gefahr durch den Menschen (hfi = human fatal "immortalis"), welcher zwischenzeitlich den Tiger bekanntlich an den Rand seiner Ausrottung brachte, sei  nur beiläufig an dieser Stelle angemerkt, dass die "Empfindung" des Tigers, er sei unangreifbarer Herrscher in seinem Revier augenscheinlich genauso falsch ist, wie die scheinbar unerschütterliche Annahme des Menschen, er sei die Krone der Schöpfung selbst. Der Mensch hat bei nüchterner "Erhobenenbetrachtung" allenfalls - und überaus zufällig - den Stand eines - leider selbstbestimmt gierigen und dabei zügellos blutrünstigen - "Freiherren" eingenommen; - von einem hochwürdigen Großkaiser - wie er sich selbst wohl sieht - ist er jedenfalls äonenweit entfernt.

    

In einer Zeit, in der es offensichtlich - mehr denn je - gilt, mit Strategie und List - insbesondere moralisch fragwürdige - persönliche Erfolgsgeschichte zu schreiben und dabei eben alles neben seiner persönlichen (Aus-)Beute aus den Augen verliert, malte Paol van Fihreggn während des Zeitraums Februar 2002 bis April 2003 das Bild „Jagd“.

 

Nach Ansicht des Künstlers setzte sich unumsichtiges „fressen und gefressen werden!“ mittlerer Weile als gesellschaftlich allseits geltender Schlachtruf - unter Ausprägung freiwilden Egoismus - in einem bislang nie existenten Maße - mit bislang nie erreicht allseitiger (Aus-)Wirkung - durch. Damit spielt der Künstler nicht nur auf das Zusammen- und Wechselwirken - in jeder Hinsicht - zwischen Mensch und Mensch an. Er hat auch ein ganz besonderes Augenmerk auf die - sicher schließlich - erschöpfende "Ausbeute" des Menschen gegenüber der Natur inmitten aller Entwicklung im Allgemeinen, wie Besonderen.

 

Der Mensch steht schon weit länger nicht mehr im Einklang mit der Natur. Sein Antrieb steht ausschließlich im Zeichen seines persönlichen Profits, ohne dabei an gestern - und schon gar nicht an morgen - zu denken; - obwohl er dies nicht nur könnte, sondern schon längst müsste! Der Mensch lernt nicht aus seinen Fehlern und ist aus lauter Gier nicht in der Lage, sein Handeln - und dessen breiter, wie großteils unumkehrbarer Bedeutung - hinsichtlich der weiteren Zukunft einzuschätzen. Dies erklärt der Künstler insbesondere mit zentrischem Generationswirken. 

 

In diesem Zusammenhang soll  beispielhaft zum einen der maßlose Raubbau an den Regenwäldern dieser Erde Erwähnung finden. Derzeit werden nach offiziellen Angaben jährlich ca. 200.000 km² - dies entspricht 6.000 Bäumen pro Minute - tropischer Regenwald unwiederbringlich zerstört.

 

Zum anderen soll weiter beispielhaft der industrielle Fischfang in unseren Weltmeeren angemerkt sein. Der Künstler wird sich hierzu mittels der Beschreibungen seines Werkes "Nachbarn" noch substantiierter einlassen.

 

Die zwischenzeitlich unfassbar großdimensionierte Überheblichkeit - beziehungsweise Rigorosität - des Menschen zeigt sich - nach Ansicht des Künstlers - auch darin, dass dieser offensichtlich "gelebt" die Auffassung vertritt, er könne - in diesem und weiter geplant noch größeren Ausmaß - gegen die Natur "zu Felde" ziehen und sie dabei auch noch beherrschen; - dabei ist "Leben" doch eigentlich ein extrem sensibler Begriff. Viel mehr noch dann, wenn wir - ohne jede forderbare Bedingung - als kleines Teil davon abhängen. Es sollte also unser höchstes Gut sein.

 

Die Natur wird den Menschen - so, oder so - dominieren und überstehen; - auch wenn der Mensch offensichtlich keine diesbzüglich entsprechende Wahrnehmung  entwickeln kann. Schließlich ist die Natur - ohne wenn und aber - die deutlich übergeordnete Instanz über dem Menschen. Der Mensch hängt von der Natur ab; - nicht aber umgekehrt! Vernichtet - oder beschädigt - der Mensch die Natur über die Maßen, so wird auch ihm schließlich jede Lebensgrundlage - bzw. das "Recht" auf Weiterexistenz - entzogen werden.

 

Dem Verfasser dieser Zeilen scheint dies so einleuchtend, wie die Tatsache ansich, dass Wasser nass ist. Der Mensch kann nur überleben und weiter existieren, wenn er sich mit seiner Umwelt - insbesondere mit der Natur - in Einklang (vgl. auch das Werk "Ind-X") bringt. Der Mensch hat den heiligen Auftrag offensichtlich falsch verstanden, wonach er sich nun angehalten sieht, sich die Welt - auf diese Art und Weise - Untertan zu machen. Er ist eben offensichtlich nicht in der Lage, diesen - tatsächlich - heiligen Auftrag außerhalb seines breit gelebten Egoismus auszuführen und sägt dabei weiterhin emsig an dem Ast, auf dem er selbst sitzt.

 

Das Wort "gehalten" ist in diesem Zusammenhang wohl gewählt. Nach Ansicht des Verfassers (im Sinne des Opanismus Anhänger der Intelligent Design-These) entstand der Mensch mit seinen - so weit - kognitiven Fähigkeiten als Produkt einer fremdgewollten - wie anschließend irdisch fortlaufenden - Entwicklung und ist somit - schlicht und einfach - im Garten der Schöpfung angekommen bzw. "gehalten". In wieweit sich der Mensch in seiner "Außenwirkung" noch mit dem Prädikat "besonders erhaltenswert" auszeichnen wird, bleibt abzuwarten.

 

Der Mensch sollte jedenfalls schleunigst einen Schritt vor sich selbst zurück treten und dabei verstehen, dass auch er endlich ist. Es ist nicht die Frage, ob der Mensch eines Tages wieder von dieser Kugel verschwinden wird. In diesem Zusammenhang steht eigentlich nur die Frage des "wie und wann" im Raum. Noch kann der Mensch hinsichtlich seiner Außenwirkung einen gewissen Einfluss auf nachfolgende Zeiten nehmen.

 

 

 

 

"Wer einen Tiger jagen will muss auch damit rechnen, eben einem solchen zu begegnen."

 

  (Indisches Sprichwort)

 

 

 

 

Gesamtbild bestehend aus vier Einzelleinwänden;
Acryl auf Leinwand

 

 

 

Zur besseren Bilderklärung sind nachstehend Hilfslinien eingezeichnet: